Mehrbenutzerumgebung DB korrupt nach 10 min bis 4 h
Karl Donaubauer
Gesendet: 04.09.19 11:37
Betreff: RE: Etwas Ketchup zum Senf



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Hallo, Hubert!

Marzer - 04.09.19
Nach über 40 Beiträgen zu diesem Thema wundere ich mich schon, weshalb der Wechsel auf eine MS-SQL-Datenbank immer noch mit der Begründung abgelehnt wird, es resultierten ein erheblicher Mehraufwand und zusätzliche Kosten. Erstens ist der MS-SQL-Server in der Express-Version völlig gratis. Zweitens entsteht nur einmal Aufwand: bei der Installation (die schnell und unkompliziert abläuft). Nachher hat man dafür Ruhe und eine richtige Datenbank mit Logging und Recovery für den (sehr unwahrscheinlichen) Fall von Schwierigkeiten. Ich arbeite seit vielen Jahren mit dieser Kombination und hatte nie irgendwelche Probleme von der Art, wie sie hier seit Längerem diskutiert werden, anscheinend ohne dass sich eine definitive Lösung abzeichnet. Wo Mehraufwand anfällt - bei der einen oder der anderen Variante - mag jeder selber beurteilen.

Dein letzter Satz ist der entscheidende. Das alles mag für dich und deine Situation stimmen. Es gibt aber viele versch. Situationen bez. Kunden, Applikationen, Verteilung etc. gerade im Access-Bereich.

Ich erlebe bei Kunden als Berater und Entwickler immer wieder wie der (meist von der Konzern-IT geforderte) Wechsel auf den SQL Server die Sache verkompliziert. Viele meiner Kunden sind Access-Entwickler-Laien (meist auf rel. hohem Niveau), die für Ihren Fachbereich Datenbanken erstellen und/oder warten. Die dürfen kaum jemals Express-Editionen verwenden.

Der SQL Server macht sie abhängiger von der IT-Abteilung, denen sie i.d.R. unwichtig sind - sie sind als Access-"Bastler" selten Teil der IT. Es gibt oft große Verzögerungen und Reibungsverluste bei technisch-organisatorischen Problemen (falsche ODBC-Treiber, Berechtigungen usw.). Dadurch entstehen höhere Kosten als durch Lizenzen.

Noch größer und weiter verbreitet ist das Knowhow-Problem: Der SQL Server verlangt rel. viel Fachwissen, das Accessler oft nicht oder nur teilweise haben bzw. sich notdürftig, ohne Schulung und Budget zusätzlich aneignen müssen. Dadurch kommt es beim Einsatz des SQL Servers oft zu mehr Fehlern und Problemen mit Performance, Datentypen, Treibern, Backups usw. als er an Vorteilen bringt.

Auch wenn man Kunden nur mit Applikationen beliefert, wird das Installieren, Betreiben und Warten mit dem SQL Server nicht unbedingt einfacher. Das hängt sehr vom Zugang ab, d.h. von den Eingriffsmöglichkeiten und Partnern, die man dort hat.

Solche Dinge sind je nach Situation abzuwägen bevor man von Access-Backends zum SQL Server wechselt.

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Servus
Karl
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